Astaxanthin ist ein kräftig roter Carotinoid-Farbstoff, der vor allem aus Mikroalgen gewonnen wird. Aufgrund seiner starken antioxidativen Wirkung gewinnt es in den Bereichen Gesundheit und Beauty zunehmend an Bedeutung. Tatsächlich zeigen viele Studien eine Reihe positiver Effekte – z. B. für Haut-, Augen- und Zellschutz.
Was ist Astaxanthin?
Astaxanthin gehört zur Familie der Carotinoide und wird von Mikroalgen wie Haematococcus pluvialis produziert. Es ist das Pigment, das Lachs, Krill oder Flamingos ihre intensive Farbe verleiht – und schützt dabei sogar ihre Zellen. In menschentauglichen Nahrungsergänzungsmitteln wird Astaxanthin meist aus Algen gewonnen, seltener aus Krill.
Was bewirkt Astaxanthin?
- Hautgesundheit & Anti-Aging: Studien zeigen, dass 3–6 mg Astaxanthin täglich die Hautfeuchtigkeit und -elastizität verbessert, während UV-induzierte Schäden abnehmen. Darüber hinaus wurden in Doppelblindstudien Falten, Textur und Feuchtigkeitsverlust nach einer 6-wöchigen Einnahme deutlich reduziert.
- Entzündung und Zellschutz: Dank seiner starken antioxidativen Wirkung wirkt Astaxanthin entzündungshemmend, unterstützt DNA-Reparaturprozesse und fördert die Hautbarriere – sowohl oral als auch topisch.
- Augengesundheit & Lunge: Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Astaxanthin gegen Augenbelastung (Digital Eye Strain) helfen könnte sowie bei oxidativem Lungenstress potenziell unterstützend wirkt.
- Herz-Kreislauf & Stoffwechsel: Studien an Menschen zeigen Effekte zur Verbesserung von Gefäßfunktion und LDL-Werten – auch metabolisch kann Astaxanthin unterstützend sein.
- Psyche & Gehirn: Antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften legen nahe, dass es gegen oxidativen Stress im Gehirn wirkt – für konkrete Empfehlungen sind aber weitere Studien nötig.
Nebenwirkungen & Risiken
Astaxanthin gilt in moderaten Dosierungen als gut verträglich. Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde (FDA) hat dem natürlichen Farbstoff aus Mikroalgen den sogenannten GRAS-Status verliehen (Generally Recognized As Safe) – bis zu einer täglichen Menge von 7 mg wird es dort als sicher eingestuft.
Bei höheren Dosierungen oder empfindlicher Reaktion können jedoch folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Leichte Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Blähungen oder ein verfärbter (rötlich/oranger) Stuhl
- Veränderungen der Hautpigmentierung – eine leichte Rötung der Haut wurde bei sehr hohen Mengen beobachtet
- Einzelfälle hormoneller Veränderungen wie Hautunreinheiten, vermehrtes Schwitzen oder Stimmungsschwankungen – meist bei Dosierungen ab 12 mg täglich
- Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten sind möglich, insbesondere mit blutdruck- oder hormonregulierenden Präparaten (CYP-Enzym-abhängige Substanzen)
Wann sollte man Astaxanthin einnehmen?
Für eine optimale Wirkung empfiehlt sich die tägliche Einnahme von 3 bis 6 mg Astaxanthin, idealerweise zu einer fetthaltigen Mahlzeit. Der fettlösliche Naturstoff wird in Kombination mit Nahrungsfetten deutlich besser aufgenommen.
Wer besonders auf den Zellschutz oder die Hautgesundheit abzielt, kann auf liposomales Astaxanthin zurückgreifen. Diese spezielle Formulierung kann die Bioverfügbarkeit zusätzlich steigern, da die Wirkstoffe direkt in Zellmembranen transportiert werden.
Die besten Ergebnisse werden bei regelmäßiger Einnahme von Astaxanthin morgens oder mittags zu den Mahlzeiten über einen Zeitraum von 6–12 Wochen erzielt.
Fazit
Astaxanthin ist eines der stärksten natürlichen Antioxidantien – mit gut belegten Vorteilen für Haut, Zellschutz und möglicherweise auch für Augen und Gefäße. Die meisten Anwendungen sind gut verträglich, allerdings ist eine individuelle Reaktion möglich. Wer Astaxanthin gezielt in seine tägliche Routine integrieren möchte, sollte auf hochwertige, natürliche Quellen achten, eine moderate Dosierung im Studienbereich wählen sowie mögliche Wechselwirkungen medizinisch abklären.
Literaturverzeichnis
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